Ewigkeitssonntag
Leitmotiv: Das ewige Zuhause
Wochenspruch: „Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen.“ Lukas 12,35




Predigt
zum Text
Mittwoch: Jesaja 65,17-25

Hier sind der neue Himmel und die neue Erde nichts Jenseitiges. Hier sind sie durch die Überwindung des Leidens in der irdischen Existenz gekennzeichnet. Hier sind Ziele des Reiches Gottes im Diesseits benannt. Es sind prophetische Worte, die anzeigen, dass es sich lohnt, unablässig für die Humanität zu kämpfen. Gott ermöglicht es, darum dürfen und sollen wir trotz aller Gegenanzeigen mit Freude und Zuversicht optimistisch bleiben.

Diese Ziele haben über die Jahrtausende hinweg Gestalt gewonnen. Sie sind noch lange nicht erreicht, aber es zeigen sich Konturen, so wie sich auf langer Wanderung die Gipfel des Gebirges abzeichnen, auf das man sich zubewegt. Es sind zwar schwer erreichbare, weit voraus liegende Ziele, aber es sind realistische Ziele. Vor allem sind sie realistisch, weil Gott selbst sie will und dafür sorgt, dass wir sie erreichen.

Diese Ziele bilden tiefste Bedürfnisse der Menschheit ab. Jerusalem soll endlich, seinem Namen Ehre machend, das Weltzentrum des Friedens sein. Wir erleben noch das krasse Gegenteil, aber wir sehen auch besser denn je, was es für die Welt bedeuten wird, wenn das Ziel erfüllt sein wird. Der medizinische Fortschritt, Achtung und Schutz der Schwachen, vernünftige Familienplanung und gerechte Politik in Gesundheitswesen und Ernährung sollen die Kindersterblichkeit minimieren. Global gesehen sind wir noch weit davon entfernt, aber die Ansätze sind deutlich erkennbar. Dasselbe gilt für die Überwindung der Altersleiden. Es ist uns verheißen und aufgegeben, dass alte Menschen alten Bäumen gleichen werden, dass nicht nur die Lebenszeit deutlich verlängert wird, sondern auch die Lebensqualität: ein gesunder alter Baum trägt bis ins höchste Alter hinein noch die besten Früchte. Soziale Gerechtigkeit soll überall herrschen und der Sinnzusammenhang zwischen der eigenen Leistung und dem daraus hervorgehenden Produkt soll die Arbeit der Menschen bestimmen. Die Notwendigkeit dieses Ziels leuchtet heute aus arbeitspsychologischer Perspektive mehr ein denn je. Gerechtigkeit und Friede sollen die Welt regieren, und wenn der Mensch im Frieden lebt, dann hat das auch die allerstärksten Auswirkungen auf die Natur. Hier sind die hochaktuellen Desiderate der Ökologie und des Tierschutzes unter die Verheißung gestellt.

Lebensfreude soll die Menschheit einen, „Weinen und Klagen“ werden verstummen, weil der Friede untereinander ein Friede füreinander sein wird. Die Menschheit der Zukunft wird eine tröstliche, seelsorgerliche Gemeinschaft bilden. Akzeptanz, Verstehen und gegenseitiges Unterstützen werden die Kommunikation bestimmen. Auch hierfür gilt beides: Wir sind so weit davon entfernt und haben doch schon so viel davon begriffen.

Das ist ein reiner Ermutigungstext: Es lohnt sich, nicht aufzugeben. Trotz aller furchtbaren Rückschläge wird die Menschheit einmal verstehen und verwirklichen, was wirklich menschlich ist. Die Liebe siegt.



E-Mail: info@isa-institut.de       Datum der letzten Änderung: 01.11.2020