Ewigkeitssonntag
Leitmotiv: Das ewige Zuhause
Wochenspruch: „Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen.“ Lukas 12,35



Donnerstag: Markus 13,31-37

Wenn allein Gottvater das Datum des neuen Himmels und der neuen Erde weiß, dann handelt es sich um ein rein jenseitiges Wissen, ein Datum aus der Ewigkeit, einen Zeitpunkt jenseits der Zeit. Die jenseitige Zeit ist qualitativ anders als die diesseitige - sie ist eben Ewigkeit. Die Ewigkeit ist aus der diesseitigen Perspektive immer gleich nah, auch wenn wir ganz unbehelligt, ungestört in der Diesseitszeit unterwegs sind. In jedem Augenblick kann sie in die Kontinuität der Diesseitigkeit einbrechen.

Wachsamkeit ist darum, so sagt Jesus, der einzige angemessene Modus des Umgangs mit den letzten Dingen, die man in der Theologie unter den Fachbegriff der Eschatologie fasst. Zu jeder Zeit sind die letzten Dinge gleich nah. Zu jeder Zeit kann das Ende des Diesseits eintreten. Zu jeder Zeit kann jeder Mensch genötigt sein, durch die Tür ins Jenseits zu gehen. Wir nennen das „Tod“, aber dieser Gesichtspunkt steht für Jesus gar nicht im Vordergrund. Für ihn ist es Übergang zum Ziel allen Daseins.

Alles, was sich zuletzt in der Ewigkeit und aus der Ewigkeit kommend vollzieht, steht uns, weil nur der Vater es begreift, nur in Bildern zur Verfügung. Alle eschatologischen Aussagen der Bibel, auch das ganze Buch der Offenbarung, sind nicht selbstredend, sondern Mysterien in Bildern. Die eschatologische Bildersprache der Bibel hat nur den einen Sinn, uns wachzuhalten.

Wachsamkeit ist Achtsamkeit.



E-Mail: info@isa-institut.de       Datum der letzten Änderung: 01.11.2020