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Montag:
Philipper 1,3-11
Das Gebet des Paulus ist zuerst und vor allem Dank. In einer äußerlich sehr schwierigen Lage
- er sitzt im Gefängnis und muss damit rechnen, zum Tod verurteilt und hingerichtet zu werden
- gelingt es ihm, sich so überzeugend an das Dankenswerte zu erinnern, dass er dadurch sehr
froh wird. Diese Freude prägt den ganzen Philipperbrief.
Von Dank geprägt und getragen ist auch seine Fürbitte. Weil die Dankbarkeit sein
Denken ganz bestimmt, kann er nur zuversichtlich sein. Der Brief zeigt im Weiteren,
dass es unter den Philippern auch Menschen gab, die ihm gar nicht wohl gesonnen
waren und sich sehr problematisch verhielten. Paulus übergeht das nicht, aber
er lässt sich deswegen auch nicht in den Bann der Sorge ziehen. Er denkt groß
von der Liebe Gottes und vertraut darum, dass all diese Probleme ein gutes
Ende finden werden.
Wenn die Dankbarkeit den Ton angibt, verblassen alle Wichtigkeiten, die nicht aus
der Liebe kommen und der Liebe dienen. Dass die Liebe wachsen möge ist darum der
eine zentrale Gedanke in der dankbaren Fürbitte, um den sich alles dreht.
Die Liebe ist das eine Thema und Ziel des Gebets, nicht Wunscherfüllung, auch
nicht die Beseitigung von Beängstigendem oder „geistlicher“ Erfolg. Wenn die
Liebe herrscht, nimmt sie auch den engsten Raum ein, in diesem Fall die
Gefängniszelle, macht ihn weit und erfüllt ihn mit Dankbarkeit, Zuversicht,
Freude, Mut und Geistesgegenwart.
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