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Montag:
Epheser 6,10-17
Worin die Gefahr der mächtigen, gewaltsamen Herren der Welt besteht, wird an den
Abwehrmaßnahmen deutlich. Auf die kommt es an, nicht auf die Identifizierung jener als
teuflische „böse Geister“. Zunächst wird die Trias Wahrheit, Gerechtigkeit und das
aktive Eintreten für die Frohbotschaft des Friedens genannt. Das Böse manifestiert
sich in Lüge, Unrecht und der Drohbotschaft des Krieges. Von entscheidender Bedeutung
seien ferner der Glaube, das Heil und Gottes Wort. Alle drei sind gekennzeichnet durch
das Vertrauen: Glaube ist dasselbe wie Vertrauen, Heil erlangt, wer sich rundum von
Gott gerechtfertigt weiß und Gottes Wort ist die verbindliche Zusage der Rechtfertigung.
Kernpunkt des Bösen ist also Unglaube, und Zielpunkt seiner Angriffe ist die Zerstörung
des Vertrauens zu Gott und somit auch die Zerstörung von Hoffnung und Liebe.
Der Text lässt keinen Zweifel daran, dass dies ein Kampf auf Leben und Tod ist.
Aber es ist ein Kampf, dem Sieg verheißen ist. Aktiv kämpfend widerstehen zu
müssen ist niemals angenehm, aber zu siegen ist angenehm, es macht innerlich
stark und gibt neuen Mut und neue Freude.
Das Siegen wird besonders schwer, wenn der Christ zum Einzelkämpfer wird. Die
Ketten des Apostels stehen für die vielfältigen lähmenden Einschränkungen,
die das gegenseitig stärkende Miteinander so behindern, dass dem Einzelnen
der freie Mut nachhaltig vergeht. Darin, nämlich in der Offensivkraft der
authentischen Freude des gelingenden Miteinanders, besteht die Berufung
der Gemeinde. In diesem Miteinander wird nicht nur das Böse abgewehrt,
sondern das Reich des Friedens breitet sich aus.
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