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Samstag: Wochenspruch
Die Geringsten sind die am wenigsten Geachteten. Jesus Christus solidarisiert sich mit ihnen,
weil er sich mit ihnen identifiziert, als der „Allergeringste und Allververachtetste“ (Jes 53).
Allen Menschen, zu denen er eine Herzensbeziehung hat - das sind seine Schwestern und Brüder -,
allen, die seine Worte hören, aufnehmen und ernst nehmen und die Verachtung erfahren, ist er
vollkommen verbunden: was sie trifft, das trifft auch ihn. Es ist eine emotionale
Verbundenheit, denn andernfalls wäre sie nicht echt: Was ihnen weh tut, das tut auch
ihm weh. Umgekehrt gilt genauso: Was ihnen wohl tut, alle Achtung nämlich, die sie
erfahren, das tut auch ihm wohl - ihre Freude ist seine Freude.
Wenn wir also unseren Mitmenschen mit Achtung begegnen, dann darin auch ihm. Wenn wir
sie durch Achtung ehren und erfreuen, dann auch ihn.
Achtung besteht darin, dass ich meinem Mitmenschen das gebe, was er von mir braucht.
Achtung ist achten auf den andern, achtsamer Umgang mit seinen Bedürfnissen und
Grenzen. Achtung ist nicht dasselbe wie Ehre. Die Ehre, die Wertschätzung, ist
vielmehr ein wesentlicher Gegenstand der Achtung, weil sie eines der stärksten
menschlichen Bedürfnisse ist. Die Achtung hingegen ist das, was alle Bedürfnisse
umfasst.
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