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Donnerstag:
Lukas 9,10-17
Das ist der Paralleltext zum Evangeliumstext (Sonntag). Er zeichnet die Konturen jenes
Textes noch ein bisschen schärfer nach, in folgenden Punkten:
1.) Die Jünger versuchen, Vorsorge zu treffen: Die Leute sollen in die umliegenden Ortschaften
gehen und sich etwas zu essen besorgen. Das scheint vernünftig zu sein. Aber Jesus traut
den Leuten mehr zu als die Jünger. Er geht davon aus, dass jedenfalls viele dieser 5.000
Männer selbst schon Vorsorge getroffen haben. Man muss ihnen nicht noch eine
„therapeutische“ Anweisung geben, wie sie jetzt das Abendessen herbeizuschaffen haben.
Sie wissen das schon selbst. Den Jüngern ist wohl ein bisschen zu Kopf gestiegen, dass
sie zum Team des großen Meisters gehören, der ein solch großes Auditorium hat. Sie
halten sich für besonders wichtig und erhaben. Das veranlasst sie zu diesem Aktivismus.
2.) Jesus dreht den Spieß um; man darf sich vorstellen, dass viel Humor darin steckt: Wenn
ihr euch schon für so unentbehrlich für das Wohlergehen dieser vielen haltet, dann versorgt
sie doch gleich ganz aus eigener Tasche. Er treibt ihr Helfersyndrom auf die Spitze.
3.) Er lässt gerade noch überschaubare Gruppen bilden. Das allein schon, sich so
zusammenzufinden, veranlasst dazu, dass man auch einander wahrnimmt. Das ist die
Voraussetzung dafür, dass anschließend die wunderbare Brotvermehrung des Teilens
auch wirklich stattfindet und gelingt.
Zum Übrigen siehe die Überlegungen zum Evangeliumstext Joh 6,1-15.
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