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6. Sonntag nach Trinitatis
Leitmotiv: Das Sakrament der Taufe
Wochenspruch: „So spricht der Herr, der dich geschaffen hat:
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst;
ich habe dich bei deinem Namen gerufen;
du bist mein.“ Jesaja 43,1 |
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Samstag: Wochenspruch
Die Angst ist das Problem: Die Angst, nicht erlöst zu sein, nicht beim Namen gerufen zu sein,
kein ewiges Zuhause zu haben, und, wenn es doch so etwas wie einen Himmel gibt, dort eigentlich
nicht hinzupassen und auch nicht wirklich willkommen zu sein. Zuhause nicht daheim zu sein
gehört zu den bedrückendsten und beängstigendsten Erfahrungen, die wir machen können.
Kinder, die das beständig so erleben, tun sich schwer, überhaupt eine vertrauensvolle
Beziehung zum Leben zu entwickeln: das, was man Urvertrauen nennt.
Um in unserem Zuhause bei Gott wirklich daheim zu sein, müssen wir uns auch zuhause
fühlen bei ihm. Das tritt in dem Maß ein, wie wir sehr positive Vorstellungen davon
entwickeln, die wir auch für sehr glaubwürdig halten. Die Bibel bietet uns dafür
einige Bilder an, das vom „Verlorenen Sohn“ zum Beispiel. An diesem Bild können
wir die Vorstellung entwickeln, dass die emotionalen Widerstände, die in unser
Bewusstsein kommen, wenn wir an das ewige Zuhause denken, keineswegs die Wirklichkeit
reflektieren, sondern nur die Reste unseres Misstrauens sind, die uns noch davon
abhalten, aus ruhiger und tiefer Überzeugung zu sagen: „Sterben ist mein Gewinn.“
Es ist Gewinn, weil es wirklich Heimgang ist. Heimgang bedeutet, mit großer
Vorfreude und ehrlicher Sehnsucht erwartet zu werden als der Mensch, der
ich in Wirklichkeit bin. Heimgang bedeutet, dass es nicht die Spur eines
unangenehmen Nachspiels gibt, eines ernsten Wörtchens, dass dann noch mit
uns geredet werden muss, eines Gerichts. Furcht ist nicht in der Liebe.
Der Wochenspruch sagt: Mir persönlich ist das tatsächlich zugesagt.
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