2. Sonntag nach Trinitatis
Leitmotiv: Gott lädt uns ein
Wochenspruch: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ Matthäus 11,28




Predigt
zum Text
Sonntag: Lukas 14,15-24 Evangelium

Die Einladung Jesu, zu ihm zu kommen, will ernst genommen sein. Aus der Perspektive des Wochenspruchs heißt das: Die Aufforderung zur inneren Unabhängigkeit will ernst genommen sein. Und dazu will wiederum ernst genommen sein, dass diese Aufforderung kein unpersönlicher Appell an den Einzelnen ist, sondern Einladung zur Vertrauensbeziehung. Innere Unabhängigkeit und innige Vertrauensbeziehung sind die beiden Seiten der Freiheit.

Entsprechend ist die Ablehnung der Einladung bei den Personen dieser Beispielgeschichte auch durchweg Symptom von Unfreiheit. Sie meinen alle, etwas zu „müssen“, weil „man“ sich in ihren Lagen so zu verhalten habe. Mit Nachdruck stellt Jesus solche Mussforderungen in Frage. Dabei kann er sehr radikal formulieren: „Lass die Toten ihre Toten begraben...“ Das heißt: Wenn dich irgendetwas in Abhängigkeit bringt, dann löse dich konsequent davon!

Abhängig macht alles, was das Vertrauen ersetzt. Alle Abhängigkeiten sind Sorgenprodukte. Jesu Sendung ist unsere Rettung aus den Abhängigkeiten. Der Sinn der Inkarnation Gottes im Menschensohn ist die Lösung von jeder Abhängigkeit. Die Lösung von jeder Abhängigkeit ist wahre Freiheit. Wahre Freiheit ist die Voraussetzung und das Ziel wahrer Menschlichkeit.

Das Gastmahl symbolisert das Eine, das not tut: kontemplative Gottesgemeinschaft. Dort geschieht die Reinigung des Herzens. Es ist die Reinigung von allem Misstrauen. Der Titusbrief sagt „Bad der Wiedergeburt“ dazu.



E-Mail: info@isa-institut.de       Datum der letzten Änderung: 15.06.2020