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Trinitatis
Leitmotiv: Der Dreieinige Gott
Wochenspruch: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth;
alle Lande sind seiner Ehre voll.“ Jesaja 6,3 |
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Donnerstag:
Numeri 6,22-27
„Segnen“ ist im Griechischen „Eulogia“ und im Lateinischen „Benedictio“;
beides sagt dasselbe: „Gute Rede“. Jemanden zu segnen bedeutet, gute Gedanken
über ihn zu denken und Gutes über ihn zu reden. Das ist keine Sentimentalität,
sondern die Voraussetzung für gutes Handeln.
Der priesterliche Segen ist Zuspruch und Anspruch zugleich: Zuspruch,
indem uns gesagt wird, dass Gott gut über uns denkt. Diesen Zuspruch
brauchen wir besonders, wenn wir daran zweifeln, weil wir uns selbst
nicht positiv sehen oder im Stich gelassen fühlen. Der aaronitische
Segen sagt: Gott ist bei dir und um dich, er ist dein Licht. Gott
ist für dich: Er ist dir zugewandt, so wie du jetzt gerade bist,
du musst keine Angst vor ihm haben. Gott ist persönlich für dich:
Er schaut dich an, sein Blick sucht und findet dich. Darin hast
du Frieden. Das ist wirklich das Schönste, was uns von Gott gesagt
werden kann.
Anspruch ist dieser Segen nicht, weil es einen Haken daran gibt, ein
„Aber“, eine Drohung, sondern weil der Zuspruch uns anspricht, weil
wir die persönlich Angesprochenen sind. Wer angesprochen ist, dessen
Antwort ist gefordert. Der Zuspruch ist die Herausforderung des
Glaubens. Mein „Amen“ gleicht der einschlagenden Hand, die das
Gesagte bestätigt: Ja, ich erneuere hiermit meinen Bund mit
dir, ich bekenne mich dazu, dass du absolut vertrauenswürdig
bist.
Es hat guten Sinn, wenn der aaronitische Segen den Gottesdienst
beschließt. Sein Anspruch gilt auch dem, was zuvor gesungen und
gesagt wurde: Es ist dazu da, den Glauben zu stärken. Das heißt
konkret: Die Überzeugung von der absoluten Vertrauenswürdigkeit
des absolut menschenfreundlichen Gottes.
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