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Pfingsten
Leitmotiv: Der Heilige Geist
Wochenspruch: „„Es soll nicht durch Heer oder Kraft,
sondern durch meinen Geist geschehen,
spricht der Herr Zebaoth.“ Sacharja 4,6 |
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Inhaltliche Zusammenfassung
Der Heilige Geist macht die Menschheit menschlich. Sein Wirken steht im Gegensatz zur
rücksichtslosen Durchsetzung von Machtinteressen. Der Heilige Geist ist der demütige
Geist der Weisheit, der auch uns demütig und weise macht. Demut und Weisheit sind
unverfügbare Geisteswirkungen (Sach 4,6).
Dem Heiligen Geist geht es ausschließlich um die Liebe. Darum entmutigt er nur die
Übermütigen und Hochmütigen. Aber die Gebeugten, Gebrochenen, Gescheiterten und
Gedemütigten richtet er auf. Davon, dass Jesus sich so verhalten hat, zeugen
eindrücklich die Evangelien. Er begegnete solchen Menschen mit bedingungsloser
Akzeptanz. Das hat sie sehr ermutigt (Joh 14,23-27).
Der Heilige Geist bildet die Persönlichkeit. Zum vollmächtigen Reden und Handeln
aus der Kraft des Heiligen Geistes benötigen wir authentische Autorität.
Auch sie ist unverfügbar. Sie entsteht dort, wo ein Mensch demütig, weise
und innerlich frei geworden ist. Nur die auf langem Weg wachsende innere
Reife lässt felsenfeste Tragkraft werden, verbindliche Worte reden und nachhaltige
Lösungen finden (Mt 16,13-19).
Der Heilige Geist als der wahre Tröster entfaltet seine Wirkung an uns dort,
wo Trauer aufkommt, weil wir schmerzliche Verluste zu beklagen haben. Er
befähigt uns, die verschlossenen Türen dankbar, vertrauend und hoffnungsvoll
zu akzeptieren, weil sich dadurch neue Türen für uns auftun. So finden wir
über Erfahrungen des Sterbens zum erfüllten Leben (Joh 16,5-15).
Der Heilige Geist hat uns nicht verlassen, wenn wir denken, überfordert zu sein.
In solchen Situationen ermutigt er uns zur Klage. Wenn wir nicht aufgeben,
sondern beharrlich am barmherzigen Wesen Gottes festhalten, erleben wir,
dass sich die Hilfe schon angebahnt hat. Gott lässt uns nicht im Stich (Num 11,11-17.24f).
Der Heilige Geist steht im Gegensatz zum „Fleisch“, nicht aber zur Natur. Die häufig
zu hörende Behauptung, der Mensch sei „von Natur aus“ böse, ist unbiblisch.
Das Böse ist immer unnatürlich. „Leib“ und „Seele“ sind in der Bibel die
natürlichen Gegebenheiten des Menschseins: Wir erfahren uns als Leib und
Seele und können uns insofern reflektieren. Wir wissen um den Geist, können
seine Wirkungen aber nur auf natürliche Weise erfahren. Der Heilige Geist
stärkt unseren Geist, damit wir der Macht des Bösen widerstehen und wahre
Menschen werden (1Kor 2,12-16; Rö 8,1-11).
Vorschläge zur Vertiefung
- Welche Türen sind für Sie persönlich zugegangen? Wie wollen Sie damit umgehen?
Worauf konkret vertrauen und hoffen Sie?
- Was bewirkt in Ihnen selbst die Erfahrung, bedingungslos angenommen zu sein?
- Welche Krisen mussten Sie erleben, um zu wachsen?
- Wie erfahren Sie selbst das Problem des Paulus,
von dem er in Rö 7 schreibt? Was tröstet Sie?
- Der Heilige Geist ist unsichtbar. Was bedeutet das für Ihr Glaubensleben?
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