Quasimodogeniti
Leitmotiv: Neu geboren werden
Wochenspruch: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“ 1. Petrus 1,3



Predigt
zum Text
Sonntag: Johannes 20,19-29 (Evangelium)

„Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ Thomas macht dieselbe Erfahrung wie seine Mitjünger und wird darüber froh wie sie. Aber der echte Glaube ist von solchen Erfahrungen nicht abhängig, sondern von der Wirkkraft des zugesprochenen Wortes, durch die auch der Anspruch dieses Wortes zur Erfüllung kommt, indem es nicht nur Trost ist, sondern auch Gebot. Das Wort erreicht uns aber nicht nur als Buchstabe und Wortlaut, sondern zusammen mit dem bildhaften Zeichen. Im Wechselspiel von Wort und Zeichen offenbart sich uns die Deutung. Die Erscheinungen des Auferstandenen selbst sind Zeichen, und was er tut, ist wiederum Zeichen. Wenn er sie jetzt „anbläst“ und ihnen dabei den Heiligen Geist und dessen Vollmacht zuspricht, ereignet sich nicht im selben Moment die magische Vermittlung des Geistes, sondern Wort und Zeichen wirken zusammen, damit die Deutung gelingt.

Bindet sich der Glaube aber an das Sichtbare, dann wandelt er sich vom reinen Vertrauen zu magischer Religiosität. „Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht“ (Joh 4,48). Das Zeichen des Jona, das Jesus zur allein gültigen Verstehenshilfe für seinen Weg durch den Tod in die Auferstehung erklärt, ist nicht die Evidenz der Erscheinung des Auferstandenen, sondern, wie auch das Wort, nur Hinweis auf das Mysterium der Auferstehungswirklichkeit selbst, das sich nicht mehr in Worten und Symbolen darstellen lässt.



E-Mail: info@isa-institut.de       Datum der letzten Änderung: 19.04.2020