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Quasimodogeniti
Leitmotiv: Neu geboren werden
Wochenspruch: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus,
der uns nach seiner großen Barmherzigkeit
wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung
durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“ 1. Petrus 1,3 |
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Samstag: Wochenspruch
Die lebendige Hoffnung kommt nicht durch einen magischen Vorgang zustande, der sich
im Bekehrungsakt vollzieht, wie eine Besessenheit durch den Heiligen Geist,
durch den fortan Christus in uns den Thron des Herzens besetzt: nicht mehr wir
selbst sind in der Mitte unseres Selbst, sondern er; Jesus übernimmt das Kommando
in der Schaltzentrale unseres Willens, so wie ein neuer Machthaber den Regierungssitz
übernimmt, zwar weder automatisch noch mechanisch, sondern immer im Wechselspiel mit
unserem Willen, uns ihm zu ergeben, aber dennoch buchstäblich gedacht. Das sind nicht
wirklich falsche, aber doch recht hilflose, wenn auch sehr häufige Vorstellungen von
der „Wiedergeburt“ durch den Glauben.
Wenn es so wäre, dann müsste man Petrus einen Mangel an Genauigkeit seines
Ausdrucks vorwerfen, denn er spräche von einem Vorgang, der besser zum
Pfingstereignis passt als zur Auferstehung. An Pfingsten geschieht
tatsächlich so etwas wie eine Erfüllung mit Geist, ein inneres Hell- und
Klarwerden, nicht aber in den Auferstehungsgeschichten. Dort sehen die
Jünger den lebendigen Jesus und nehmen wahr, dass er kein Gespenst ist,
sondern realer verklärter Leib, dort vollbringt er Zeichenhaftes wie schon
vor der Kreuzigung, dort spricht er mit ihnen, sendet sie in ihren Auftrag
und ermutigt sie.
„Wiedergeburt“ ist, christlich verstanden, Neugeburt zu lebendiger Hoffnung,
begründet in der Barmherzigkeit Gottes. Diese lebendige Hoffnung ist Gewissheit.
Als Hoffnung ist sie auf das ausgerichtet, was sich uns noch nicht erfüllt hat,
als Lebendige ist sie die Gewissheit der Erfüllung. Vielleicht könnte man auch
„vitale“ Hoffnung dazu sagen, belebende und mit Lebendigkeit erfüllende Hoffnung.
Es ist die Hoffnung des Glaubens, der nicht zweifelt an dem, was er nicht sieht:
„Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein
Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht“ (Hb 11,1).
Die Begegnung mit dem Auferstandenen, so befindet Petrus, bewirkt diese Hoffnung,
nicht aber das Erfasstwerden durch eine magische Auferstehungskraft. Durch die
Begegnung mit dem Auferstandenen kommt nichts anderes als die Neuausrichtung des
Lebens zustande. Wir verlassen das Gefilde der Hoffnungslosigkeit, lassen die
Toten ihre Toten begraben, und gehen unbeirrt auf das lohnende Ziel des erfüllten
Lebens zu, das uns verheißen ist. Wir lassen uns nicht aufhalten. Wir haben sein
Bild vor Augen, seine Zeichenhandlungen sind unsere Wegweiser, sein Zuspruch die
Kraft unserer Ermutigung. Das ist alles.
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