Quasimodogeniti
Leitmotiv: Neu geboren werden
Wochenspruch: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“ 1. Petrus 1,3


Montag: 1. Petrus 1,3-9

Wir werden „aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt zur Seligkeit“. Der Weg des Bewahrtwerdens führt durch Passagen, in denen uns die Freude verloren geht. Petrus sagt dazu „eine kleine Zeit traurig sein in mancherlei Anfechtungen“. Paulus kann unter der „kleinen Zeit“ durchaus die Lebenszeit verstehen: „Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll“ (Rö 8,18). Beide, Petrus und Paulus, appellieren eindringlich an uns, ganz unbesorgt auf Gott zu vertrauen, der ganz sicher in den finsteren Tälern für uns sorgen wird, und Paulus betont noch dazu, dass wir uns die Freude niemals rauben lassen sollen: „Seid allezeit fröhlich“, „Freut euch allewege“.

Die Lebensrealität des christlichen Glaubens besteht in der tapferen Bejahung dieser paradoxen Weisung: Sich allewege zu freuen, obwohl die Traurigkeit der Freude keinen Raum gibt, weil das Leid zu groß ist. Der Glaube leuchtet unbeirrt dort weiter, wo alle Lichter ausgegangen sind. Er ist das einzige Licht im Tal der Finsternis. Nur der Glaube ermöglicht uns dort das Weitergehen, und indem wir weitergehen, gelangen wir hindurch und hinaus in die Freude. Bereits im Weitergehen selbst ist die Freude gegenwärtig, denn wo die Kraft des Glaubens wirkt, stellt sie sich ein.

Der Glaube ist Gottes Macht in uns. Wenn uns auch Hiobserfahrungen allen Trost und alle Freude rauben, so können sie doch die Flamme des Glaubens, Gottes neuer und souveräner Schöpfung in uns, niemals auslöschen. Der Glaube ist Geheimnis, das wir mit Verwunderung erfahren, in keiner Weise aber selbst erzeugen können.



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