Ostern
Leitmotiv: Die Auferstehung
Wochenspruch: „Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.”
Offenbarung 1,18



Predigt
zum Text
Ostermontag: 1. Korinther 15,12-20

Die Lehre von der Auferstehung der Toten ist reine Theologie, im Unterschied zu den Unsterblichkeitslehren, die man seit jeher auch philosophisch begründet hat. Reine Theologie ist das, was nur theo-logisch verstanden werden kann, weil es zur Begründung ein entsprechendes Gottesbild benötigt. Logisch ist die Lehre von der Auferstehung der Toten nicht aus sich selbst heraus. Für sich genommen ist sie höchst paradox, genau wie die Lehre von der Schöpfung aus dem Nichts: Wenn das reine Nichts kein Sein enthält - und das ist nun einmal die Definition davon -, dann kann logischerweise aus dem Nichts auch kein Sein entstehen. Von nichts kommt nichts. Analog trifft zu: Wenn der Tod das Ende des Lebens ist - und das ist nun einmal die Definition davon -, dann kann aus dem Tod kein Leben entstehen. Es stimmt zwar, dass der Tod des einen Lebewesens das Leben anderer ermöglicht und fördert, aber immer nur so, dass zwischen dem Tod des einen und dem Leben des andern klar zu unterscheiden ist. „Untote“, Unwesen zwischen Tod und Leben, sind Fantasieprodukte, wie auch aller Spiritismus, alles Manipulieren auf der Scheidelinie zwischen Tod und Leben, nur Spuk sein kann. Es gibt keine Übergänge. Tot ist tot.

Der Auferstehungsglaube hängt vom Glauben an den Schöpfergott ab, der das Sein aus dem Nichts erzeugt. Auch die Schöpfung lässt sich nur theo-logisch begründen. Schöpfung und Auferstehung können somit nur Gegenstand eines religiösen Glaubens sein. Die Voraussetzung des Glaubens an Schöpfung und Auferstehung ist der Glaube an einen allmächtigen und allweisen Gott, der das ganze Universum umgreift. Entscheidend ist, wie wir uns dieses Umgreifen vorstellen: Bedrohlich oder beschützend? Dementsprechend liegt in der Lehre von der Auferstehung entweder größte Angst oder größter Trost. Das Neue Testament erlaubt uns die zweite Deutung: So wie Gottes erste Schöpfung gut ist, so auch die zweite. Alles Übel und alles Böse werden nicht mehr sein. Das Leben siegt, die Liebe siegt. Am Ende wird Gott „alles in allem“ sein, und seine Schöpfung ein Universum unbegrenzten Lebens in reiner, wahrer Liebe.



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