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Judika
Leitmotiv: Die Bereitschaft zum Dienst
Wochenspruch: „Der Menschensohn ist nicht gekommen,
dass er sich dienen lasse,
sondern dass er diene und gebe sein Leben
zu einer Erlösung für viele.“
Matthäus 20,28 |
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Montag:
Hebräer 5,7-9
Jesus ist vom Tod errettet worden, indem er auf qualvollste Weise in den Tod ging. Das
kann nur bedeuten, dass er auf dem Weg in den Tod völlig in den Trost Gottes eingehüllt
war, eingeschlossen und durchgetragen darin wie Noah in der Arche. Und so war ihm selbst
diese grausame Weise zu sterben nichts als Durchgang hinüber, aus dem Leben ins Leben.
Jesus fand nur durch schwersten Seelenkampf in die Arche hinein. Im Leiden und am
Leiden hat er „Gehorsam gelernt“. Gehorsam ist die Demut des Vertrauens. Es ist die
Demut Isaaks, der an der Hand seines Vaters zu der Stelle geht, an der ihn diese
Hand ermorden soll. Je näher die Hinrichtung kommt, desto klarer wird ihm, was
der Vater vor hat.
Da versagt alles Erklären. Wer nur in die Nähe dieses absoluten Widerspruchs gelangt,
sofern er ihm im wirklichen Leben begegnet, kann auch nur schluchzen und schreien.
Wessen Glaube nicht durch und durch zerrissen wird in diesem Widerspruch, der ist
wohl nur kaum davon berührt. Der beschwichtigende Gedanke, das sei ja doch alles
gar nicht so furchtbar schlimm, umsäuselt uns ja stets, doppelzüngig, falsch,
selbstgerecht, ekelhaft süßlich frömmelnd, wenn wir der Passionsgeschichte begegnen.
Weil wir reden angesichts der Gottverlassenheit, statt zu schweigen und zu lernen.
Dankbar anzunehmen, was nicht zu ertragen ist, jenseits aller Religion: Geheimnis des
Glaubens.
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