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Laetare
Leitmotiv: Trost auf dem Leidensweg
Wochenspruch: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt
und erstirbt, bleibt es allein;
wenn es aber erstirbt,
bringt es viel Frucht.“
Johannes 12,24 |
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Samstag: Wochenspruch
Die Saat geht auf. Das Weizenkorn geht in seiner Bestimmung auf. Das ist es, was Jesus meint,
wenn er von Selbstverleugnung spricht: Wer sein Leben für sich bewahren will, verliert es, wer
es hingibt für Sinnvolles, findet es. Selbstverleugnung bedeutet, dass wir uns selbstvergessen
selbst verlieren in unserer Bestimmung. Wir gehen auf in unserer Berufung. Wir lassen die
Vorbehalte hinter uns und folgen dem Ruf mit ungeteiltem Herzen. Wir sind ganz bei der Sache.
Nur so wird wahrhaft und nachhaltig Gutes im menschlichen Leben und nur so findet der
Einzelne Erfüllung. Somit ist dieses Ersterben der Weg zum Glück.
Dieses Ersterben ist wirkliches Sterben: Es ist Passion im Doppelsinn des Wortes als
Leidenschaft und Leidensweg. Passion ist die leidenschaftliche Bejahung eines
Leidenswegs und darin Überwindung der Passivität des Leidens. Passion ist Widerstand.
Passion ist die Verneinung des Negativen. Sie macht aus jedem Minus ein Plus.
Passion ist Wandlung.
Mit dem Wochenspruch redet Jesus zuerst von der Wandlung seiner eigenen Passion.
Seine eigene Passion ist die vorbehaltlose Leidenschaft der reinen Liebe. Das
Geheimnis seines Sterbens am Kreuz und der Wandlung in seiner Auferstehung ist
das Geheimnis der reinen Liebe. Es bleibt Geheimnis wie jeder wahre Sinn im Leiden.
Wir ahnen den Sinn und folgen der Ahnung. Aber solange wir unterwegs sind, fassen
wir ihn nicht. Wir glauben und hoffen ohne zu sehen. Die Leidenschaft der Passion
erweist sich im Weitergehen. Wir bekommen den Sinn nicht zu fassen, aber wir
streben ihm zu. So und nur so entfaltet sich das wahre Potenzial unserer
Menschlichkeit.
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