Okuli
Leitmotiv: Jesus nachfolgen I
Wochenspruch: „Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“ Lukas 9,62



Samstag: Wochenspruch

Jesus spricht von falscher Rücksichtnahme. Das ist nicht nur ein Wortspiel in Bezug auf das Zurücksehen, sondern das sagt auch der Kontext. Falsche Rücksichtnahme ist falsche Prioritätensetzung. Falsch ist die Rücksichtnahme aber nur, wenn der Verzicht darauf nicht in Rücksichtslosigkeit besteht. Echte Rücksichtnahme fängt da an, wo die Rücksichtslosigkeit aufhört.

Gerade darum geht es ja, wenn einer seine Hand an den Pflug legt. Er tut es, um gerade, gute Furchen zu ziehen. Diese Geradlinigkeit ist etwas ganz anderes als brutale Sturheit, die alles aus dem Weg räumt, was sich ihr in den Weg stellt, ohne Rücksicht auf Verluste. Die gerade Linie findet sich vielmehr in der Kunst, sowohl in der Wahrheit als auch in der Liebe zu bleiben. Unsere emotionalen Schlingerkurse entstehen dadurch, dass wir beides nicht zusammenhalten. Wir pochen auf die Wahrheit, aber weil wir die Liebe vernachlässigen, ist es nur noch unsere eigene Wahrheit und nicht mehr auch die des Nächsten. Wir beschwören die Liebe, aber weil wir die Wahrheit vernachlässigen, ist es doch nur unsere eigene Liebe und nicht mehr die wahrhaftige Liebe, die sich darin zeigt, dass wir den andern höher achten als uns selbst, ohne uns dabei selbst zu verachten. Wenn es der Liebe an Wahrheit mangelt, schließt sie faule Kompromisse mit der Lüge, wenn es der Wahrheit an Liebe mangelt, wird sie lieblos.

Beides zusammenzuhalten liegt in unserer eigenen Verantwortung. Wer möchte, dass sich ihm das Reich Gottes auftut, legt selber Hand an. Diese Eigenverantwortung und jene Geradlinigkeit machen geschickt für das Reich Gottes.


E-Mail: info@isa-institut.de       Datum der letzten Änderung: 02.11.2020