3. Sonntag nach Epiphanias
Leitmotiv: Christus für alle Welt
Wochenspruch: „Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.“
Lukas 13,29



Mittwoch: 2. Könige 5,1-19a

Die Heilungserwartungen dieses Menschen, dessen Maximen Macht, Geld und Ehre sind, entsprechen denselben: Er erwartet einen machtvoll überzeugenden Auftritt des Propheten und geht davon aus, dass dieser etwas Besseres ist und sein will; dies solle sich darin zeigen, dass er für sehr gute Bezahlung seines magischen Dienstes und eine entsprechende Ehrung empfänglich ist, und dass er dem Gast auch dementsprechend „einen großen Bahnhof“ macht. Das prophetische Handeln Elisas vermittelt die Lehre, dass für den Gott Israels - offenbar sehr im Unterschied zu den Göttern Naamans - die wahre menschliche Krankheit aber nicht im äußerlichen Aussatz besteht, sondern im Aussatz des Herzens, dem Hochmut. Die Demut, die Elisa von Naaman verlangt, ist allerdings nicht Resultat von entwürdigender Demütigung, sondern nichts anderes als das Herabsteigen vom hohen Ross, um sich auf dem Boden der Tatsachen einzufinden; man könnte wohl auch schlicht sagen: normal zu werden, sich nicht mehr als hohes Tier zu gebärden, sondern als Mensch unter Menschen, der sich auch von Mensch zu Mensch raten und helfen lässt und menschliche Mittel der Abhilfe nicht aus elitärem Dünkel geringschätzt.

Insofern weist der Text eine ziemlich starke Parallele zur Geschichte von der Hochzeit zu Kana auf: Nur wenn wir bereit sind, Wasser in die Krüge zu füllen, kann sich das Wunder der Wandlung ereignen. Das Wundermittel der inneren Heilung und Reifung, in deren Dienst auch alle äußere Heilung steht, ist die Demut.



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