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Montag:
Epheser 2,17-22
Der Heilige Geist schafft Frieden, indem er scheinbar unüberwindliche Gegensätze vereint.
Er vereint sie, indem er ihnen einen gemeinsamen Bezugspunkt gibt. Das ist der „Eckstein“.
Es ist kein verschließender, sondern ein öffnender Stein: Er schafft den Zugang zum Vater.
Somit ist das ein deutlich trinitarischer Text: Der Heilige Geist bewirkt Frieden
und Einheit unter den Menschen, indem er sie in Christus zusammenfügt und ihnen
dadurch die Tür zum Vater öffnet.
Diese Einheit kennt keine Zugehörigkeitsklassen. „Mitbürger der Heiligen
und Gottes Hausgenossen“ zu sein meint absolute Gleichwertigkeit, Gleichberechtigung
und Ebenbürtigkeit. Es gibt natürlich sehr verschiedene Funktionen der Teilnehmenden
an dieser Einheit, darunter auch zentrale Dienstfunktionen, die mehr Aufmerksamkeit
auf sich ziehen und höhere Verantwortung beinhalten. Aber diese höhere Verantwortung
ist nicht mit hierarchischen Vorrechten und höherem Wert verbunden. Es ist eine
Verantwortung, die aus dem organischen Wachstum dieses lebendigen Gebäudes entsteht,
wie der Stamm und die Äste das Ganze des Baums je länger je mehr tragen, einfach
weil sie zum Tragen vorgesehen sind und in den Dienst des Tragens hineinwachsen.
Das Gegenstück und Zerrbild dazu ist die starre klerikale Ämterhierarchie.
Das gesunde, organische Wachstum ist entscheidend für den Gemeindebau:
Hineinwachsen in tragende Aufgaben, so wie junge Menschen erwachsen werden,
reif werden, Eltern zu sein und im Beruf verantwortliche Positionen zu übernehmen.
So muss auch die Gemeinde wachsen. Andernfalls unterscheidet sie sich strukturell
kaum von Interessengemeinschaften wie etwa Kaninchenzüchtervereinen.
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