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FOKS
Forschungspraxis Kognitive Seelsorge
Das Forschungsprojekt Kognitive Seelsorge
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Autor: Hans-Arved Willberg
Meine Beratungspraxis ist Life Consult. Mein
Ausbildungs- und Forschungsinstitut für
Seelsorge und Lebensberatung ist das Institut für Seelsorgeausbildung (ISA).
Natürlich ergänzen sich beide. Vieles von dem, was wir in der Ausbildung studieren,
diskutieren und üben, hat seinen Hintergrund in meiner praktischen Beratungserfahrung.
Diese wertvollen Synergien von Praxis und Theorie lassen sich aber noch besser als bisher
systematisieren und intensivieren.
Ich arbeite derzeit an einem Forschungsprojekt mit dem Thema „Theorie der Kognitiven
Seelsorge“. Diese Theorie wird ein integratives Modell sein, das die Rational-Emotive
Verhaltenstherapie in einer möglichst optimalen Weise für die Seelsorge fruchtbar macht.
Das gibt es bisher nur in Ansätzen. Ich nehme diese vorhandenen Ansätze auf und entwickle
sie weiter. Dabei kommt es mir besonders darauf an, das neue Modell nicht nur
theologisch zu begründen, sondern es auch auf ein gutes wissenschaftstheoretisches
Fundament zu stellen. Nur so kann es Seriosität über den individuellen theologischen
Horizont hinaus beanspruchen. Der Gebrauchswert der bisherigen Ansätze dieser Art
ist zum großen Teil davon abhängig, dass man dieselbe Theologie wie ihre Protagonisten
vertritt. Eine grundlegende Theorie der Kognitiven Seelsorge muss aber, wenn sie
wissenschaftlich ernst genommen und in einem breiten Spektrum anwendbar sein will,
frei von theologischen und weltanschaulichen Festlegungen sein. Theorie ist nicht
wissenschaftlich, wenn sie an metaphysische Dogmen gebunden ist, und die Praxis wird
dadurch erheblich eingeschränkt.
Darum wird meine Theorie der Seelsorge zum einen aus einem Gerüst bestehen, das sich
mit unterschiedlichen seelsorgerischen Ausrichtungen verbinden kann, je nach Konfession
und Religion. Das ist der wissenschaftliche Teil des Konstrukts. Zum andern wird
dieser wissenschaftliche Teil aber auch theologisch begründet, und drittens werden
Vorschläge gemacht, welche christlich seelsorgerischen Inhalte, die von einem
therapeutisch gesunden trinitarischen Gottesbild bestimmt sind, integrativ dazu
passen können.
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