17. Sonntag nach Trinitatis
Leitmotiv: Die Kraft des Glaubens
Wochenspruch: „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“ 1. Johannes 5,4



Mittwoch: Jesaja 49,1-6

Der „Gottesknecht“, das kann die ganze Gemeinschaft der Heiligen Israels sein, aber auch der Messias oder der Prophet selbst, der das hier sagt. Wenn es aber im ersten und zweiten Sinn gedeutet wird, dann recht verstanden nur so, dass es den einzelnen Glaubenden einbezieht, so dass der die Sätze für sich selbst mitsprechen kann. Gerade darum geht es ja bei der geistlichen Berufung, von der hier die Rede ist. Jede Einzelberufung und jede Einzelbegabung ist Teil am Ganzen der Gemeinde und sinnvoll für das Ganze.

Der Gottesknecht kann diesen Zusammenhang für sich selbst als einzelnen Glaubenden nicht sehen. Sein Dienst scheint ganz umsonst zu sein. Er kommt nicht an mit seinem prophetischen Auftrag; was treffen soll, wird abgewehrt und ignoriert. Er verpulvert seine Kraft, er schießt die Pfeile ins Leere. Es mag daran liegen, dass er zur Wahrheit berufen ist. Darum ist sein Dienst unbequem. Der Prophet ist wie ein Pfeil, den Gott selbst auf den Bogen legt, damit die Wahrheit siegt, indem er die Lüge trifft.

Veranlagung und Befähigung erfassen ihn als ganzen Menschen zu dieser Berufung, Pfeil Gottes zu sein. Das trägt er nicht vor sich her, das treibt ihn. Es lässt ihm keine Ruhe. Es nötigt ihn im Gewissen. Wenn er Zuflucht in der Unwahrhaftigkeit nehmen will, treibt es ihn heraus. Die Wahrheit nötigt ihn, der Pfeil sticht ihn selbst.

Der Zuspruch Gottes sagt ihm, dass es nicht umsonst ist. Die geistliche Wirkung, die er nicht sieht, ist sogar noch viel größer, als er sie sich vorstellt. Tief strahlt sie in die Welt hinein.



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