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Montag:
1. Johannes 4,7-12
Der Glaube erweist sich in der Liebe. Die Liebe erweist sich als Nächstenliebe. Beweggrund
der Nächstenliebe ist Gottes Liebe zu uns. Sie erweist sich darin, dass wir Frieden mit
ihm haben. Gott ist nicht gegen uns, sondern gänzlich für uns. Wir haben nichts Schlimmes
von ihm zu erwarten. Gottes vollkommenes Ja zu uns ist seine Menschwerdung in Jesus
Christus. Weil Gott menschlich zu uns ist, ganz wirklich Mitmensch, Vater, Mutter,
Schwester, Bruder, und in der Menschlichkeit reine, aktive Liebe bleibt, müssen
wir uns nicht vor ihm fürchten und versuchen, ihn zu besänftigen oder zu befriedigen.
Da gibt es nichts zu tun, wir sind frei. Wenn wir aber in der Freiheit leben, dann
auch in der Liebe, denn nur in der Liebe ist gelebte Freiheit. Zielpunkt der Liebe
ist aber der liebesbedürftige Mitmensch. Wenn wir die Nächstenliebe durch Gottesliebe
ersetzen, machen wir uns ein falsches Bild von Gott, das in Wirklichkeit der
religiöse Spiegel unserer Lieblosigkeit ist. Gottesschau eröffnet sich uns
nur, wenn wir den bedürftigen Mitmenschen in Liebe sehen und ihm dienen,
den „Geringsten“ zuerst.
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