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Quasimodogeniti
Leitmotiv: Neu geboren werden
Wochenspruch: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus,
der uns nach seiner großen Barmherzigkeit
wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung
durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“ 1. Petrus 1,3 |
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Dienstag:
Johannes 21,1-14
Das ist eine surreal wirkende Geschichte. Jesus ist wieder ganz in dieser natürlichen Welt,
aber doch auch gar nicht. Was ist das für ein Kohlenfeuer, was sind das für Fische darauf,
was ist das für eine Mahlgemeinschaft? Ganz wirklich und doch auch ganz wie aus einer anderen
Welt. So auch der Fischzug. Petrus geht es ähnlich wie auf dem Berg der Verklärung.
Dort will er Hütten bauen, hier zieht er sich an, um ins Wasser zu springen und mühsam
in der Kleidung eine Strecke zu schwimmen, die mit dem Boot wahrlich einfacher zu bewältigen
wäre. Er benimmt sich, wie man sich manchmal im Traum benimmt: Was mache ich da eigentlich
und warum? Ich verstehe mich selbst nicht mehr. Der Zwischenbereich dringt hier mächtig
auf die Jünger ein. Das nimmt sie ganz in den Bann und hinterher werden sie sich die
Augen reiben. „Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, werden wir sein wie
die Träumenden“ (Psalm 126,1).
Es ist die Frage, ob diese Geschichte eine klare, eindeutige Botschaft enthält.
Gewiss ist sie voller Zeichen, aber sie wirken geheimnisvoll. Man greift gern den
Wechsel vom leeren zum vollen Netz heraus und wendet ihn mit Vorliebe auf eigene
Noterfahrungen an. Das hat sicher seinen guten Sinn, aber es wird der Erzählung
als ganzer nicht gerecht. Es ist eine Meditationsgeschichte zu stiller Betrachtung.
Sie will auch uns wie die Jünger in den Bann der Gegenwart des Auferstandenen
ziehen.
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