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Inhaltliche Zusammenfassung
Christliche Geradlinigkeit ist das achtsame Bemühen, in Liebe und Wahrheit zu leben und
beides in Übereinstimmung zu halten. Diese Geradlinigkeit kennzeichnet Jesus und wenn wir
uns an ihm orientieren, wird unsere Furche seiner ähnlich. Wir werden auf diesem Weg in
echte Freiheit geführt. Darin erfüllt sich unsere menschliche Bestimmung (Evangelium
Lk 9,57-62 mit Wochenspruch).
Das geradlinige Leben in Wahrheit und Liebe steht im Kontrast zum Schlingerkurs der
Lieblosigkeiten und Unbeherrschtheiten (Eph 5,1-8). Es unterscheidet sich aber auch
von moralischer Überlegenheit, denn es reflektiert nicht das eigene Gutsein.
Stattdessen folgt es schlicht der Stimme des Herzens (Mk 12,41-44).
Sowohl Voraussetzung als auch Erfahrung der Nachfolge ist das bedingungslose Angenommensein.
Darum können und müssen wir uns auch vor Gott nicht durch vermeintlich außergewöhnliche
Guttaten in Szene setzen. Wir sind geliebt, wie wir sind. Das Geliebtsein ermöglicht uns
die Gradlinigkeit der Glaubensexistenz (1Pt 1,13-21).
Die vertrauensvolle Einfalt des Glaubens und das entschlossene Bemühen um Geradlinigkeit
führen nicht notwendig ins Glück. Es kann sein, dass wir den Eindruck gewinnen, sie würden
sich in keiner Weise lohnen. Das Leben scheint nur immer schwerer dadurch zu werden. Dann
kommt alles darauf an, dass wir unserer Berufung treu bleiben (Jer 20,7-18).
Die schweren Demutswege der Nachfolge brauchen wir anscheinend, um still und erst wirklich
empfangsbereit für das barmherzige Wesen Gottes zu werden (1Kö 19,1-13).
Vorschläge zur Vertiefung
- Wenn Sie Jesus nachfolgen, dann sehen Sie Jesus vor sich. Was sehen Sie?
- Nachfolge ist vor allem ein Empfangen, viel weniger eine Eigenaktivität. Was
empfangen Sie durch Ihre Beziehung zu Gott und Jesus?
- Was fordert Sie dabei heraus und wie reagieren Sie darauf?
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