Sexagesimä
Leitmotiv: Was Gottes Wort bewirkt
Wochenspruch: „Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht.“ Hebräer 3,15




Predigt
zum Text
Sonntag: Lukas 8,4-15  Evangelium

Jeder hört die Stimme Gottes, aber nicht jeder hört hin. Durch das verstehende Auslegen des ursprünglichen Redens Gottes, das Jesus in diesem Abschnitt exemplarisch vornimmt, kann uns seine Stimme deutlicher als sonst erreichen. Gott redet hier und heute, aber Gott hat auch schon gesprochen und sich durch sein Sprechen für uns festgelegt: Er hat uns sein Wort gegeben, und er hat dies schriftlich getan. Er hat gesprochen durch die Tora und durch seinen einzig wahren Sohn Jesus, in dessen Predigen und Zeichenhandeln es wiederum darum ging, die Tora ihrem eigentlichen Sinn nach auszulegen und auszuleben.

Jesus nennt drei Arten eines Hörens, das ohne die gute Wirkung des Gehorchens bleibt:

1.) Der Teufel nimmt das Wort weg. Die Unmittelbarkeit des Teuflischen als Hindernis, die er damit wohl anspricht, ist die Unmittelbarkeit des Bösen. Dominierende böse Gedanken und Gewohnheiten verstocken uns. Das ist der harte Boden, auf dem nichts Gutes gedeihen kann.

2.) Das Wort schlägt keine Wurzeln. Im Unterschied zur ersten Variante ist das Herz nicht so hart, dass es kein fruchtbarer Nährboden für das Wort sein könnte. Aber der Hörende ist oberflächlich. Wahrscheinlich meint Jesus vor allem Menschen, die nach dem Lustprinzip leben. Wenn es Schwierigkeiten gibt, machen sie nicht mehr mit. Aber gerade dann erst bilden sich die starken Wurzeln aus.

3.) Das Wort wird erstickt. Nicht die Oberflächlichkeit ist hier das Problem, sondern die Priorisierung: Das sind Menschen, denen die Oberflächlichkeit sogar verhasst sein kann. Sie nehmen das Leben ernst, aber sie setzen die Schwerpunkte falsch. Sie versklaven sich unter Sorge und Lebensgenuss.

Die mit dem „guten, feinen Herzen“ und der Geduld grenzen sich nach diesen drei Seiten ab. Sie können empfangen und wollen es auch. Mehr müssen sie auch gar nicht tun. Nur das Eine tut not: Das beständige echte, aufnehmende Hören. Dann keimt der Same und gute Frucht entsteht.



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