1. Sonntag nach Epiphanias
Leitmotiv: Die Bedeutung der Taufe Jesu
Wochenspruch: „Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.“ Römer 8,14




Predigt
zum Text
Dienstag: Matthäus 4,12-17

Jesus tritt erst auf, als sein Wegbereiter Johannes abtritt. Aber der erste Schritt in seinen Auftritt besteht im Rückzug. Jesus sammelt sich. Sein Umzug schafft die notwendige Distanz, die er dazu braucht.

Aus der Sammlung heraus beginnt Jesus zu predigen. Auch hier fügt er sich wieder, wie bei seiner Taufe, in das Vorbereitete: Er setzt die Predigttätigkeit des Johannes fort, er predigt dasselbe wie dieser. Auch in dieser Hinsicht nimmt er sich zurück. Er kehrt die Einzigartigkeit seiner Sendung nicht hervor.

Auf diese Weise, deutet Matthäus, erfüllt sich die uralte prophetische Verheißung, dass es hell wird unter den Menschen in seiner Umgebung. „Buße“, Umkehr also, geschieht, wenn mir ein Licht aufgeht und ich diesem Licht folge.

Das Licht geht auf, indem es einfach da ist. Dieser Eintritt des Lichts in die Dunkelheit bleibt ganz ohne Sensation. Eine neue Zeit ist reif geworden. Große Turbulenzen werden folgen. Aber das Wesentliche, nämlich das Eindringen des Lichts in die Dunkelheit, stellt sich auf sehr unscheinbare Weise ein. Aus dem ganz bescheidenen Anfang, der die Gemüter kaum erregt und von den meisten gar nicht wahrgenommen wird, entsteht die weltverändernde Wirkung. So kommt das Reich Gottes.



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